Die besten Fonds unter einem Dach, "Dachfonds"


    Bei aller Euphorie über Neue-Markt-Werte und Internet-Papiere, das Interesse an Investment-Fonds wächst ungebremst. Es gibt eine fast unüberschaubare Flut von spezialisierten Aktienfonds und einzelnen Fondsgruppen wie Rentenfonds, Geldmarktfonds, Indexfonds und so weiter.

    Dachfonds sind Investmentfonds, die ausschließlich in andere Fonds investieren. Statt einzelne Aktien oder Anleihen zu kaufen, erwirbt der Dachfonds-Manager Anteile anderer Investmentfonds. Dabei kann er aus einem großen Spektrum die Besten wählen. Das Dachfonds-Konzept gibt es seit Frühjahr 1998, als das "3. Finanzmarktförderungsgesetz" verabschiedete wurde.

    Das Dachfonds- Management macht sich das Spezialwissen anderer Fonds-Manager, die in ihrem Marktsegment führend sind, zeigen. Fonds-Manager, die sich auf einen spezifischen Markt konzentrieren, liegen in ihrer Beurteilung oft besser als ihre Kollegen, die in einzelne Aktien und Anleihen investieren. Die Kombination spezialisierter Einzelfonds unter dem Dach des Dachfonds schneidet oft besser ab, als ein global anlegender Mischfonds.

    Ein Vorteil besteht in der Verminderung des Anlagerisikos, durch eine Streuung in den jeweiligen Einzelfonds, das Einzelrisiko einer Aktie bzw. Anleihe wird nahezu ausgeschaltet. Erfahrungsgemäß liegen um die 50 Wertpapiere in einem Einzelfonds, bei 10 Einzelfonds in einem Dachfonds, hält der Anleger somit an die 500 Wertpapiere. Das ist eine sehr breite Streuung. Das Restrisiko eines Einzelmarktes wird durch die internationale Verteilung des Kapitals auf unterschiedliche Märkte und Einzelfonds verringert.

    Um eine professionelle Vermögensverwaltung auf Fondsbasis zu erhalten, kann der Anleger schon mit Beträgen um 10.000 DM einsteigen. Auch steuerlich ist das Konzept interessant, die Einzelfondsanteile können umgeschichtet werden, ohne das man auf die Spekulationsfrist von zwölf Monaten achten muss.

    Private Anleger sind das typischer Klientel eines Dachfonds. Man möchte ein Vermögen aufbauen und anfangs eine nur überschaubare Summe einzahlen oder regelmäßig über einen Sparplan investieren. Auch für institutionellen Anleger kann das Konzept interessant sein. Je nach individueller Risikoneigung kann der Anleger den Dachfonds auswählen. Investmentgesellschaften bieten meist drei Typen an. Der eher konservative Anleger wählt einen Dachfonds, der in Rentenfonds investiert. Für den risikofreudigen Anleger gibt es Fonds, die überwiegend in Aktien investieren. Dachfonds die jeweils die Hälfte des Kapitals in Aktien- und Rentenfonds investieren bieten einen Komromiss. Damit können fast alle Anlegertypen bedient werden  

    Verboten ist eine Anlage in andere Dachfonds. Ein Dachfonds-Geflecht ist somit unmöglich. Um eine gewisse Streuung zu erreichen, darf ein Dachfonds maximal 20% seines Kapitals in einen Einzelfonds investieren; darf aber auch nicht mehr als 10% des Kapitals des jeweiligen Einzelfonds halten.

    Investmentgesellschaften sind verpflichtet zu einem detaillierten Verkaufsprospekt vorzulegen, eine zweimalige Berichterstattung pro Jahr schafft eine gewisse Transparenz. Beim Einkauf konzerneigner Fonds in den Dachfonds dürfen keine Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren erhoben werden


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